Printed 26.03.2023 11:57 05-03-2010 Jitka Mladkova
Die Roma in Tschechien, der Slowakei und Italien werden diskriminiert, und
ihre Situation verschlechtert sich aller Wahrscheinlichkeit nach. Das
behauptet die hohe UNO-Kommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, nach
einer Meldung der internationalen Presseagentur AFP. Am Donnerstag hat sie
einen neuen Jahresbericht dem UNO-Rat für Menschenrechte in Genf
vorgelegt.
Anhand welcher Kriterien der Jahresbericht verfasst wurde, darüber sprach Pillays Europa-Vertreter, Jan Jařab, im Tschechischen Rundfunk. Unter anderem erwähnte er die tschechische Studie mit dem Titel „Bericht über Rassismus, Xenophobie und Antisemitismus in der Tschechischen Republik“, die 2006 von einem Soziologenteam um Ivan Gabal erarbeitet wurde:
Der tschechischen Nachrichtenagentur ČTK zufolge soll die hohe
UNO-Kommissarin für Menschenrechte weder Tschechien noch die Slowakei oder
ein anderes Land genannt haben. Unerwähnt blieben beide Länder auch im
Text des Jahresberichts, der auf der UNO-Webseite veröffentlich wurde. Die
UNO-Kommissarin kritisiert darin allgemein die Diskriminierung der Roma in
Europa.
„Meiner Meinung nach verschlechtert sich bei uns die Situation der Roma nicht. In einigen Bereichen wird sie besser, in anderen wiederum stagniert sie. In einigen, das muss ich zugeben, kommt es tatsächlich zu einer gewissen Verschlechterung, und zwar im Bereich der Arbeitslosigkeit und des Wohnens. Das letztere ist meines Erachtens aber vor allem auf die aktuelle Wirtschaftskrise zurückzuführen und teilweise auch auf die niedrige Qualifikation eines Teils der Roma-Minderheit, die sich besonders in der jetzigen Situation negativ auswirkt.“ Copyright © Radio Praha, 1996 - 2003 |