Geglückte Fünflingsgeburt: Mutter und Sprösslinge gesund und wohlauf
Hochwasser, Milliardenschäden, Regierungskrise – bei all den
Negativschlagzeilen, die die letzten zwei Wochen auf die Menschen in
Tschechien hereinprasselten, kommen die guten Nachrichten fast zu kurz.
Dabei gab es eine sehr erfreuliche gleich zu Beginn der Flut: Am 2. Juni
wurden in einer Prager Spezialklinik Fünflinge geboren.
Am Sonntag vor zwei Wochen hatte sich schon am frühen Morgen eine große
Medienschar im Prager Stadtteil Podolí eingefunden. Noch am Vormittag
verkündete die Chefärztin der Geburtenabteilung der dortigen
Spezialklinik, Alena Měchurová, den Journalisten dann die Ankunft der
Neugeborenen:
„Es sind die ersten Fünflinge, die in der Tschechischen Republik
geboren wurden. Darüber hinaus sind es Fünflinge aus einer natürlichen
Befruchtung.“
Ihr Chefarztkollege von der neonatologischen Abteilung, Zbyněk Straňák,
fügte sofort die wichtige Information hinzu, dass die Geburt
komplikationslos verlaufen sei.
Weil die junge Mutter, die 23-jährige Alexandra Kiňová aus Milovice bei
Nymburk, die Babys bis zur 31. Woche ausgetragen hat, brachten die
Sprösslinge auch ein für Mehrlingsgeburten akzeptables Gewicht von je
1050 bis 1340 Gramm auf die Waage. Nichtsdestotrotz mussten sie dennoch auf
der Intensivstation in den Inkubator, wo sie auch eine leichte Atemhilfe
bekamen.
Nach einigen Tagen konnten die Fünflinge die Intensivstation verlassen.
Daher waren die Informationen am zehnten Tag nach der Geburt noch
erfreulicher:
„Alle Säuglinge atmen selbständig, ohne Atemhilfe, und sie werden mit
Hilfe von Sonden mit abgepumpter Muttermilch ernährt. Keines der Babys
bekommt mehr Nährlösung über eine Infusion. Ihr Zustand ist völlig
stabil“, informierte die Ärztin Petra Šaňáková auf einer weiteren
Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch.
Auch die Mutter hat die ersten schweren Tage nach der Geburt gut
überstanden. Nach Aussage des stellvertretenden Chefarztes der Klinik,
Ladislav Krofta, sei
der Verlauf des Wochenbettes bislang völlig komplikationslos. Alexandra
Kiňová war folglich wohlauf und guter Dinge, als sie einer Kollegin des
Tschechischen Rundfunks erstmals Rede und Antwort stand:
„Als die Kleinen noch auf der Intensivstation waren, durfte sie der
Vater nur einmal pro Tag besuchen, ich aber konnte unbegrenzt zu ihnen.
Jetzt ist es schon besser und ich bin froh, dass nun endlich auch Oma und
Opa sie sehen können.“
Die junge Mutter betonte überdies, dass sie ihre Kinder der
Öffentlichkeit vorerst vorenthalten werde und sie sie auch später nicht
zur Schau stellen wolle.
Sie werde keine Fremden zu ihnen lassen, und auch Fotos werde es
einstweilen keine geben. Ihre ganze Aufmerksamkeit und Zuneigung gelte
jetzt erst einmal ihren fünf Sprösslingen, so Kiňová. Und wenn Mutter
wie Säuglinge weiterhin so gute Fortschritte machen, stehe ihrer
Entlassung aus der Klinik bald auch nichts mehr im Wege, erklärte Ärztin
Petra Šaňáková:
„Aus unserer ärztlichen Sicht nimmt alles einen sehr erfreulichen
Verlauf. Angesichts des momentan guten Zustands der Babys wie auch ihres
Gewichts, gehe ich davon aus, dass Mutter und Säuglinge die Klinik in
zirka einem Monat verlassen können.“
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