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Khamoro-Festival: Künstler aus der ganzen Welt präsentieren Kultur der Roma
29-05-2012 - Marco Zimmermann
Khamoro bedeutet Sonne – und es steht für das 14. internationale Festival der Roma-Kultur in Prag. Trotz finanzieller Probleme wird seit Montag in der Tschechischen Hauptstadt die Kultur der Roma gefeiert. Die Musiker, Künstler und Handwerker präsentieren den Besuchern noch zehn Tage lang bis zum 6. Juni ihre Fähigkeiten.

Insgesamt 250 Roma-Künstler werden Prag in den nächsten Tagen zu einer bunten Stadt machen. Sie kommen aus der ganzen Welt und sind nur die Besten ihres Fachs. Anna Mrázková vom Organisationsteam:

„Wir haben uns Mühe gegeben, um die wirklich besten Künstler zu bekommen. Wir suchen sehr sorgfältig aus, denn wir wollen, dass das Festival sehr professionell ist. Da sollen nicht irgendwelche Gruppen auftreten, sondern richtige Profis. Und unser Programmmanager hat sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Bands bekannt und gut sind.“

Der musikalische Höhepunkt wird am Samstag ein Galakonzert sein, bei dem die besten Gruppen gemeinsam auftreten werden. Es sollen aber auch Menschen angelockt werden, die bisher kein Interesse an der Roma-Kultur hatten. Dazu haben sich die Produzenten des Festivals etwas Besonderes ausgedacht. Anna Mrázková:

Martin Svátek „Es treten auch Spezialgäste auf: Die Jungs von Nightwork haben etwas mit dem Roma-Sänger Martin Svátek vorbereitet. Darauf freuen wir uns besonders.“

Nihgtwork ist eine bekannte tschechische Pop-Gruppe, deren Lieder häufig im Radio laufen. Noch vor einigen Monaten stand das Festival auf der Kippe. Das tschechische Kulturministerium hatte mehr als die Hälfte seiner Zuwendungen gestrichen. Die Organisatoren mussten daraufhin einige Punkte des Programms streichen, zum Beispiel die Rekonstruktion einer traditionellen Roma-Taufe.

Trotzdem ist es den Veranstaltern gelungen, neben den musikalischen Highlights noch viele weitere Höhepunkte zu ermöglichen. Es wird eine Modenschau geben, Ausstellungen, einen Umzug durch die Stadt, Handwerker werden traditionelle Fertigkeiten vorführen und das Theaterstück „Můj soused, můj nepřítel“ (Mein Nachbar, mein Feind) wird aufgeführt. Das Festival soll nämlich nicht nur Kultur präsentieren, wie Mrázková hinzufügt:

Anna Mrázková (Foto: Tschechisches Fernsehen) „Selbstverständlich wünschen wir uns, neben der Präsentation traditioneller Roma-Künste, dass das Festival eine Möglichkeit und Gelegenheit ist, Roma und Nicht-Roma zusammen zu bringen. Wir haben das Ziel, das wir uns einfach amüsieren und kennen lernen und nicht nur unter uns leben. Es gefällt uns, wenn im Publikum nicht nur Roma sind, sondern auch Nicht-Roma und Ausländer aus den verschiedensten Ländern.“

Aber es soll auch ernsthaft an den Problemen der Roma in Europa gearbeitet werden. Ein Workshop mit dem Titel „Neue Formen des Antiziganismus im modernen Europa“ widmet sich dem Rassismus, der den Roma, vor allem in Mittel- und Südosteuropa entgegenbrandet. Hier sieht sich das Festival in der Pflicht: Durch den kulturellen Austausch sollen Vorurteile abgebaut und der Antiziganismus verringert werden, fügte Mrázková hinzu.



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