Film „Cigán“ („Der Zigeuner“) erhielt Ehrenpreis der Jury beim 46.
Filmfestival in Karlovy Vary
Das 46. internationale Filmfestival in Karlovy Vary / Karlsbad ist vorüber.
Am Samstagabend wurden die Kristallgloben – so der Name der Festivalpreise –
feierlich vergeben und das größte Filmfest hierzulande ging zu Ende.
Den Ehrenpreis der Jury erhielt der slowakisch-tschechische Film „Cigán“
(„Der Zigeuner“), der in einer Roma-Siedlung in der Slowakei spielt und die
Geschichte des 14-jährigen Adam nach dem Tod seines Vaters erzählt. Der
Regisseur Martin Šulík führte für den Tschechischen Rundfunk an, er habe
sich in seinem vorletzten und nun auch in diesem letzten Film den sozialen
Themen zugewandt:
„In der Slowakei leben zurzeit rund 200.000 Leute in Not, worüber nur wenig
und wenn, verzerrt gesprochen wird. Anstatt zu versuchen, Empathien und
Solidarität zu wecken und die Lage zu begreifen, zeigen die Medienberichte
diese Leute als unanpassungsfähige Bürger, als Menschen, die nur stehlen.
Wir haben nicht akzeptiert, dass angeblich 200.000 Leute böse sind, und
daher haben wir uns in die Roma-Dörfer begeben und festgestellt, dass die
Lage dort ziemlich unerfreulich ist. Die Leute haben uns ihre Geschichten
erzählt und wir haben aus diesen Geschichten das Drehbuch zusammengesetzt.“
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