Die tschechische Comic-Szene ist dieser Tage um eine besondere Publikation
reicher geworden. Auf der Basis von Fotos und authentischer Audioaufnahmen
ist die originelle Comic-Trilogie „O přibjehi“ (Geschichten)
entstanden, deren Haupthelden drei Roma sind. Der Dreiteiler aus der Feder
des Autorentrios Markéta Hajská, Máša Bořkovcová a Vojtěch Mašek
hat großes Aufsehen erregt - vorläufig nur in den Medien.
Ferko ist mit 60 Jahren der Älteste. Er vermittelt einen Einblick in die
Welt, in der „ein gutes Wort mehr bedeute als Diamanten“. Seine
Erzählung spielt unter anderem in Schweden, wo ein Teil seiner Familie
lebt. Gegenüber dem Tschechischen Fernsehen sagte Ferko:
Die Autoren haben auch die Endfassung der Texte oder Zeichnungen mit Keva
konsultiert, und so ist sie im gewissen Sinn zur Koautorin geworden.
Die 40-jährige Albína hat einen Großteil ihres Lebens in
ostslowakischen Roma-Siedlungen verbracht. Die Comic-Geschichte beginnt
1998, als es in der Ostslowakei ein verheerendes Hochwasser gab. Albína
lebte damals mit ihrem Mann und sieben Kindern in Hermanovce. Heute lebt
sie mit dem Anthropologen und Sozialarbeiter Karel zusammen, der im Dorf
bei den Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser half:
Diese Art von Comics auf Dokumentar-Basis stecken in Tschechien im
Unterschied zu anderen Ländern immer noch in den Kinderschuhen. Warum man
kein klassisches Buch mit Geschichten aus dem Leben der Roma geschrieben
hat, erklärt die Autorin Markéta Hajská:
Und einen weiteren Vorteil hat der Comic: Er spricht auch junge Leserinnen
und Leser an, die kaum nach einem klassischen Buch zur Roma-Problematik
greifen würden.