Neuer „Gipsy-Spirit“-Preis geht an Ärzteteam für Rettung schwer brandverletzten Kindes
Am Dienstagabend wurde im Kulturzentrum „Pražská křižovatka“(Prager
Kreuzweg) zum ersten Mal hierzulande der Preis mit dem Namen „Gipsy
Spirit“ verliehen. Er geht auf die Initiative des Ministers für
Menschenrechte und Minderheiten, Michael Kocáb, zurück, der sich die
Inspiration dazu in der Slowakei geholt hat. Der Preis, der als Beitrag zur
Integration der Roma gedacht ist, wurde in fünf Kategorien verliehen. In
der Kategorie „Tat des Jahres zur Rettung eines Menschenlebens“ ging
der neue Preis an das Ärzteteam der Intensivstation der Kinderabteilung im
Universitätsklinikum in Ostrava.
Zur Einleitung zunächst ein kurzer Rückblick: Am 19. April dieses Jahres
hat eine Gruppe von Rechtsextremen einen Brandanschlag auf das Haus einer
Roma-Familie im nordmährischen Vítkov verübt. Dabei erlitt ein Kind der
Familie, die damals zweijährige Natálka, schwere Brandverletzungen an 80
Prozent des Körpers. Die Ärzte im Ostrauer Klinikum, in welches das
Mädchen eingewiesen wurde, gaben ihm nur wenige Chancen fürs Überleben.
Dass es trotzdem gelungen ist, das Kind zu retten, gleicht einem Wunder.
Nach acht Monaten im Krankenhaus, nach unzähligen Operationen, kann
Natálka an diesem Mittwoch das Klinikum verlassen. Und das ist auch der
Grund, warum die Jury den „Gipsy-Spirit“-Preis dem behandelnden
Ärzteteam der Station für Intensivpflege und Reanimation an der Ostrauer
Klinik zugesprochen hat.
Aus den Händen des Prager Kardinals Miroslav Vlk übernahm den Preis am
Dienstagabend der Chefarzt der Intensivstation, Michal Kadlčík. Auf die
Frage des Tschechischen Fernsehens, was für ihn und sein Team bei der
Behandlung des schwer brandverletzten Kindes am schwierigsten war,
antwortete er:
„Woran man sich bestimmt nicht gewöhnen kann, ist ein brandverletztes
Kind. Das kann einen Arzt auch nach mehreren Jahren Praxis noch aufwühlen.
Im emotionalen Bereich war für mich also der Anblick des leidenden Kindes
wohl das Schlimmste.“
Die Entlassung des Mädchens nach Hause ist auch für die Ärzte ein
großer Tag:
„Der Moment, in dem Natalka die Tore unserer Klinik verlässt, wird für
uns eine riesengroße Genugtuung sein. Meiner Meinung nach handelt es sich
um einen großen Erfolg.“
Natálka kehrt zu ihrer Familie zurück, die sich dank einer öffentlichen
Sammlung ein neues Haus kaufen konnte. Das Mädchen wird aber zwei bis
dreimal in der Woche ins Krankenhaus müssen. Den Tätern, die in der Haft
auf ihren Prozess warten, droht Freiheitsentzug von
|