Khamoro - Internationale Roma-Kultur in Prag
In seinen neunten Jahrgang startete am Montag das Internationale
Roma-Festival Khamoro. Noch bis zum kommenden Samstag können Besucher in
Prag in einer Vielzahl von Veranstaltungen Roma-Kultur aus ganz Europa
erleben. Thomas Kirschner weiß mehr.
Auch der neunte Jahrgang macht keine Ausnahme: der Mittelpunkt und das
pulsierende Herz des Festivals, das ist die Musik - von Roma-Folklore bis
hin zu Gipsy Jazz. Daneben will Khamoro aber auch mit Ausstellungen und
Vorträgen das Publikum anziehen, so Co-Organisatorin Martina Horvathova:
"Der Grundgedanke ist, einen Raum zu bieten für die Präsentation von
Höhepunkten der Roma-Kultur. Damit wollen wir dazu beitragen, einen Dialog
zwischen der Roma-Minderheit und der Mehrheitsgesellschaft anzuknüpfen -
das Festival soll ein Samenkorn sein für die Entwicklung einer
funktionierenden multikulturellen Gesellschaft."
Teil des Programms ist in diesem Jahr auch eine Ausstellung des
Ethnographischen Museums. Direktorin Jirina Langhammerova präsentiert dort
ausgewählte Stücke aus der traditionellen Handwerkskunst der Roma:
"Große Teigschüsseln oder riesige geschmiedete Kessel - Dinge, die
nicht nur für sich genommen schön sind, sondern zugleich auch für
einzigartige handwerkliche Traditionen stehen, die schon längst
verschwunden oder nur noch ganz selten zu finden sind."
Allen Problemen im Zusammenleben zwischen Roma-Minderheit und
Mehrheitsgesellschaft zum Trotz will das Festival zeigen, dass die Roma
eine Bereicherung sind. Kultur und vor allem Musik, so Martina Horvathova,
sind dafür der beste Weg:
"Auf den Konzerten kann man ein gemischtes Publikum sehen, wo Roma
und Nicht-Roma miteinander tanzen - Leute, die sich gar nicht kennen, und
was sie verbindet, das ist gerade die Kraft der Musik und der Emotionen,
die die Musik hervorruft."
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