Internationaler Roma-Tag
Der 8. April ist Internationaler Roma-Tag. Vor 35 Jahren an diesem Datum
fand in England das erste internationale Roma-Treffen statt. Kurz darauf
gründeten Roma-Vertreter aus 14 Ländern, darunter die damalige
Tschechoslowakei, die internationale Roma-Union. Seitdem nutzen Roma den
8. April weltweit dazu, um die Öffentlichkeit in ihren Ländern auf sich
aufmerksam zu machen. In Tschechien wird der 8. April seit 2001 als
Roma-Tag begangen.
Mit Musik wie dieser - von Vladimir Demeter und Vojtech Lavicka -, die am
Donnerstagnachmittag auf dem zentralen Prager Friedensplatz zu hören war,
begeistern Roma-Gruppen regelmäßig die tschechische Öffentlichkeit. Musik
war daher auch ein wichtiger Bestandteil der Aktionen, die tschechische
Roma-Organisationen diese Woche im Vorfeld des Internationalen Roma-Tags
veranstalteten.
Die lebensfrohen Rhythmen und die unbestrittene Anerkennung, die Roma auf
diesem Gebiet von der tschechischen Gesellschaft erfahren, sind aber nur
eine Seite der Medaille.
Vor allem auf den Rassismus in der tschechischen Gesellschaft müsse
hingewiesen werden, sagt diese junge Roma-Frau. Sie persönlich habe damit
zwar noch keine negativen Erfahrungen gemacht, aber ihr Vater sei schon
von Skinheads angegriffen worden.
Gabriela Hrabanova von der Roma-Initiative "Athinganoi" weist
noch auf ein anderes Problem hin, das trotz mancher Verbesserungen im
Verhältnis zwischen Tschechen und Roma leider immer noch latent vorhanden
sei:
"Das ist dieser versteckte - ich will nicht sagen: Hass, obwohl es
letztlich daraus hinausläuft. Die Leute sagen, sie haben nichts gegen die
Roma, wollen sie aber auch nicht als Nachbarn haben. Hier herrscht immer
noch so ein gegenseitiges Misstrauen."
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