Amnesty kritisiert Tschechien wegen Roma-Sonderschulen und Haltung zu
Flüchtlingen
Die hohe Anzahl von Roma-Kindern, die eine Sonderschule besuchen müssen,
sowie der schlechte Umgang mit Flüchtlingen – dies sind die beiden
augenfälligsten Kritiken, die die Menschenrechtsorganisation Amnesty
International (AI) in ihrem aktuellen Jahresbericht gegen die Tschechische
Republik erhebt. In dem Dokument wird unter anderem darauf verwiesen, dass
es im vergangenen Jahr in Tschechien Anti-Migrationsdemonstrationen gab,
und dass die tschechische Regierung eine Umverteilung von Flüchtlingen
abgelehnt habe. Im Gegensatz dazu wird gelobt, dass bereits eine
Gesetzesänderung zur Eingliederung von Roma-Kindern an Normalschulen
verabschiedet und ein Gerichtsentscheid zur Anerkennung der Adoption von
Kindern durch zwei Männer getroffen worden sei. In dem Jahresbericht wird
auch erwähnt, dass die Europäische Kommission mit Tschechien ein
Verfahren führe – ein sogenanntes Infringement – wegen der Verletzung
europäischer Vorschriften in der Bildung von Roma-Kindern. Den Bericht zum
Jahr 2015 hat Amnesty International am Mittwoch veröffentlicht.
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